Der Konflikt zwischen der Lufthansa Group und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit spitzt sich weiter zu. Die jüngsten Gespräche zwischen beiden Seiten endeten erneut ohne Ergebnis, was einen Streik am Flughafen Frankfurt wahrscheinlicher macht. Bereits seit Monaten ringen beide Parteien um eine Lösung in zentralen Tariffragen.
Inhaltsverzeichnis:
- Streit um betriebliche Altersversorgung
- Andreas Pinheiro sieht ungenutzte Chancen
- Kritik von Arne Karstens an den Lufthansa-Angeboten
- Mögliche Entscheidung über Streik in der kommenden Woche
Streit um betriebliche Altersversorgung
Im Mittelpunkt steht die betriebliche Altersversorgung der Piloten. Zwischen Mai und September fanden bereits sieben Verhandlungsrunden statt, die allesamt ergebnislos blieben. Die Pilotengewerkschaft teilte am Freitag, dem 24. Oktober, mit, dass auch die jüngsten Gespräche ohne Fortschritt endeten.
Ende September hatten die Mitglieder der Gewerkschaft in einer Urabstimmung mehrheitlich für mögliche Streiks votiert. Ein konkreter Streikaufruf blieb bislang aus, gilt aber weiterhin als jederzeit möglich. Die Tarifverhandlungen bleiben damit in einer entscheidenden Phase.
Andreas Pinheiro sieht ungenutzte Chancen
Laut Andreas Pinheiro, Präsident der Vereinigung Cockpit, habe sich zuletzt ein neues Fenster für Gespräche geöffnet. Er erklärte: „Um jedwede Lösungsräume auszuloten, sind wir mit der Arbeitgeberseite in Vorgespräche eingetreten – diesmal auch zu weiterreichenden Themenfeldern, etwa den Perspektiven bei der CityLine, der Tarifierung von Lufthansa City Airlines und Discover sowie der Zukunft und Bedeutung der Lufthansa Passage. Da wir nichts unversucht lassen wollten, haben wir diese Chance ergriffen.“
Trotz dieser Initiative kam es nicht zu umfassenden Verhandlungen. Die Gespräche endeten ohne konkrete Vereinbarungen. Damit bleibt die zentrale Frage nach den künftigen Rentenregelungen ungelöst.
Kritik von Arne Karstens an den Lufthansa-Angeboten
Arne Karstens, Sprecher der Lufthansa-Group-Tarifkommission der Vereinigung Cockpit, zeigte sich enttäuscht über das Verhalten des Unternehmens. Er betonte, dass die Arbeitgeberseite öffentlich Angebote präsentiere, diese jedoch an massive Zugeständnisse knüpfe, die aus Sicht der Gewerkschaft nicht akzeptabel seien.
Die Lufthansa habe Vorschläge unterbreitet, die nach Ansicht der VC die Interessen der Piloten nicht ausreichend berücksichtigten. Karstens stellte klar: „Erhebliche Konzessionen auf der einen Seite ohne entsprechende Absicherung auf der anderen – und das auch noch für einen langen Zeitraum – entsprechen nicht unserem Verständnis eines gangbaren Lösungsraumes.“
Die Gewerkschaft konzentriert sich daher wieder ausschließlich auf das Thema der betrieblichen Altersversorgung. Bislang sei die Lufthansa auf die Forderungen in diesem Bereich nicht eingegangen.
Mögliche Entscheidung über Streik in der kommenden Woche
Die Tarifkommission der Vereinigung Cockpit plant, in der kommenden Woche das weitere Vorgehen zu beraten. Dabei soll entschieden werden, ob und wann zu einem Streik aufgerufen wird.
- Thema der Verhandlungen: betriebliche Altersversorgung
- Beteiligte: Lufthansa Group und Vereinigung Cockpit
- Ort des möglichen Streiks: Flughafen Frankfurt
- Zeitpunkt der Entscheidung: kommende Woche
Ein Streik der Lufthansa-Piloten am Flughafen Frankfurt rückt damit erneut näher. Sollte keine Einigung erzielt werden, könnten die Auswirkungen erheblich sein – insbesondere für den Flugverkehr an Deutschlands größtem Flughafen.
Quelle: Frankfurter Neue Presse



