Die Stadt Frankfurt plant eine Rückkehr der Internationalen Automobilausstellung (IAA). Der Magistrat zeigt sich dabei geschlossen. Kritische Stimmen aus dem Stadtparlament bleiben jedoch laut. Einigkeit herrscht im Magistrat der Stadt Frankfurt. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) erklärte am Donnerstagabend vor dem Stadtparlament, dass sich die Stadt um die Rückkehr der Internationalen Automobilausstellung bewerben werde.
Inhaltsverzeichnis:
- Mike Josef kündigt Bewerbung an
- Unterstützung von der CDU
- Linke und Ökolinx lehnen Rückkehr ab
- Entscheidung liegt beim VDA
Mike Josef kündigt Bewerbung an
Sollte der Verband der Automobilindustrie (VDA) die IAA nach 2025 erneut vergeben, werde Frankfurt mit dem Land Hessen und der Messe Frankfurt ein gemeinsames Angebot einreichen. Josef hatte diesen Schritt bereits im Vorjahr vorbereitet.
Der Oberbürgermeister betonte, dass es bereits mehrere Gespräche mit dem Verband der Automobilindustrie gegeben habe. Im Januar dieses Jahres hätten Vertreterinnen und Vertreter des VDA die Stadt besucht. Dabei wurden sowohl das Messegelände als auch die Stadt als Veranstaltungsort geprüft. Begleitet wurde der Besuch von Mitarbeitenden der Messe Frankfurt, der Tourismus und Congress GmbH sowie dem städtischen Wirtschaftsdezernat.
Laut Josef passe eine moderne IAA gut zu den Mobilitätsmessen, die Frankfurt bereits ausrichtet. Zudem sei das Auto weiterhin ein Bestandteil zukünftiger Mobilitätskonzepte. Die Stadt wolle sich daher mit einer aktualisierten Vision der Veranstaltung präsentieren.
Unterstützung von der CDU
Unterstützung erhält Josef von der CDU. Fraktionsmitglied Veronica Fabricius sagte, die IAA gehöre zur „DNA von Frankfurt“. Ihrer Ansicht nach wäre die Rückkehr der Messe ein bedeutender Schritt für die Stadt. Auch wirtschaftlich könnten Messegesellschaft und lokale Unternehmen profitieren.
Laut den Befürwortern würde eine moderne, auf Mobilitätswandel ausgerichtete IAA zur Zukunftsstrategie Frankfurts passen. Die Veranstaltung könnte dabei Themen wie Elektromobilität, Digitalisierung und Verkehr der Zukunft stärker in den Vordergrund rücken.
Linke und Ökolinx lehnen Rückkehr ab
Deutliche Ablehnung kommt von der Partei Die Linke und der Wählervereinigung Ökolinx. Daniela Mehler-Würzbach kritisierte, die IAA sei ein „Symbol gescheiterter Verkehrspolitik“. Ihrer Meinung nach stünden bei der Veranstaltung wirtschaftliche Interessen im Vordergrund – zu Lasten von Klimaschutz, sozialer Teilhabe und urbaner Lebensqualität.
Auch Manfred Zieran von Ökolinx äußerte sich ablehnend. Er bezeichnete die IAA als ein „Fossil der Vergangenheit“. Frankfurt solle sich nicht mit einer Veranstaltung identifizieren, die aus seiner Sicht nicht den Anforderungen moderner Mobilität entspricht.
Entscheidung liegt beim VDA
Der endgültige Beschluss über den zukünftigen Standort der IAA liegt beim VDA. Aktuell findet die Messe noch bis einschließlich 2025 in München statt. Ob Frankfurt den Zuschlag erhält, bleibt offen. Die Stadt hat jedoch ihre Bereitschaft signalisiert, gemeinsam mit Partnern aus Land und Wirtschaft ein attraktives Konzept vorzulegen.
Die kommenden Monate dürften zeigen, ob Frankfurt erneut Austragungsort einer der weltweit wichtigsten Automessen wird.
Quelle: Frankfurter Neue Presse