21 Räume gesperrt, Unterricht eingeschränkt, Umzug verschoben – die IGS Süd in Frankfurt steht vor einer ernsten Bewährungsprobe. Die marode Bausubstanz des Hauptgebäudes macht den Schulbetrieb zunehmend schwieriger. Inmitten der Osterferien muss der Unterricht völlig neu organisiert werden. Eltern und Lehrer schlagen Alarm.
Inhaltsverzeichnis:
- Stützmaßnahmen im Hauptgebäude der IGS Süd
- Neue Raumverteilung während der Osterferien
- Geplanter Umzug frühestens 2028
- Eltern und Lehrer fordern schnelle Lösung
Stützmaßnahmen im Hauptgebäude der IGS Süd
Decken und Flure der IGS Süd müssen mit Metallstützen abgesichert werden. Der Beton sei in einem mangelhaften Zustand, erklärte Bildungsdezernentin Sylvia Weber. Aus Sicherheitsgründen wird der Zugang zu den oberen Stockwerken stark eingeschränkt. Insgesamt 21 Räume – darunter Klassen- und Fachräume – sind betroffen und dürfen nicht mehr genutzt werden.
Die Statik des Gebäudes lässt keine Abstützung über das zweite Obergeschoss hinaus zu. Ein Abstützen bis in die oberen Etagen würde laut Gutachtern zu einer Überlastung führen. Deshalb bleiben das dritte und vierte Obergeschoss geschlossen. Die Schule verliert dadurch wesentliche Teile ihrer Unterrichtskapazitäten.
Neue Raumverteilung während der Osterferien
Die Schulleitung muss in kürzester Zeit reagieren. In den zweiwöchigen Ferien soll der Stundenplan überarbeitet werden. Der Unterricht wird auf andere Schulgebäude verteilt, die in besserem Zustand sind. Das führt zu Engpässen und verschlechtert die pädagogischen Bedingungen.
Ein Ausweichen auf externe Standorte wurde verworfen. Schulleiter Uwe Gehrmann betonte, dass eine Verlagerung in ein anderes Gebäude außerhalb des Campus an der Textorstraße das pädagogische Konzept der IGS gefährden würde. Die Schule setzt daher auf eine interne Lösung – trotz eingeschränkter Möglichkeiten.
Geplanter Umzug frühestens 2028
Eigentlich sollte die IGS Süd im Jahr 2026 ausgelagert werden. Doch dieser Plan ist nicht umsetzbar. Der vorgesehene Ausweichstandort am Länderweg steht bis dahin nicht zur Verfügung. Dort befindet sich derzeit die Anni-Albers-Berufsschule für Mode und Bekleidung, deren Sanierung noch bis 2026 andauert.
Erst danach kann die Containeranlage dort ersetzt werden – durch eine moderne Holzmodulanlage. Der Bau dauert etwa zwei Jahre. Damit verschiebt sich der Umzugstermin der IGS Süd auf frühestens 2028. Die Schule muss also weitere drei Jahre im maroden Gebäude ausharren.
Eltern und Lehrer fordern schnelle Lösung
Viele Eltern sind zunehmend besorgt um die Sicherheit ihrer Kinder. Matthew Johnson, Vater eines Schülers, sprach im Bildungsausschuss über seine Bedenken. Auch Christian Becker, Stadtverordneter der CDU und Lehrer, sieht die Lage als unhaltbar an.
Die Stadt will das Gebäude nun alle zwei Wochen überprüfen lassen. Schulleiter Gehrmann bleibt skeptisch, ob sich der Zustand in den kommenden Monaten nicht weiter verschlechtert. „Wir kämpfen darum, dass es schneller geht“, sagt er. Die Zeit drängt – für Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen.
Quelle: Frankfurter Allgemeine